Der Alte Wall am Rathausmarkt, das Alsterensemble am Jungfernstieg oder der Hammerbrooklyn Digital Pavillon am Stadtdeich – Johannes Lichtenthaler hat als Geschäftsführer der Hammerbrooklyn Immobilien GmbH und zuvor als Head of Hamburg von Art-Invest Real Estate große Immobilienprojekte der Hansestadt begleitet und vorangetrieben. Nach anstrengenden Dienstreisen und Meetingmarathons lädt er seinen Akku gerne beim Laufen auf, als Halb-Österreicher zieht es ihn zudem so oft es geht in die Berge. Im Interview hat Johannes mit mir über Sport und Freizeit gesprochen und gleich auch interessante Tipps zu Hamburger Lokalitäten mitgebracht.
Moin Johannes, du bist den Großteil deines Berufslebens in der Immobilienbranche tätig. Erklär doch mal branchenfremden Personen in 2-3 Sätzen deine Faszination für das Thema Immobilien?
Johannes Lichtenthaler: Gebäude sind sicht- und greifbare Begleiter für Generationen. Wenn sie gut gemacht sind, inspirieren sie die Menschen. Den Anspruch, zeitlos attraktive, emotionale und in ihren Proportionen stimmige Gebäude zu bauen oder umzubauen – für eine sich ständig wandelnde Gesellschaft – finde ich ambitioniert und spannend. Auch Immobilien können Persönlichkeit entwickeln, der Entwicklungsprozess ist äußerst vielfältig und manchmal auch sehr komplex. Derzeit beschäftigen mich besonders die Chancen einer Smart City, wo Gebäude weniger CO2 verbrauchen, selbst smart und digital werden und Verantwortung für das Umfeld übernehmen – und auch die Themen Leben, Arbeiten und Freizeit miteinander verschmelzen.
In deinem Job bist du oft unterwegs und sitzt in vielen Meetings: Wie wichtig ist für dich Sport als Ausgleich zur Arbeit?
Lichtenthaler: Sport mache ich am liebsten draußen in der Natur, er gibt mir auch für die beruflichen Herausforderungen Kraft. Die frische Luft entspannt Geist, Körper und Seele.
Ich weiß du gehst gerne laufen: Wie schaffst du es, Sport in deine Woche zu integrieren? Wie oft gehst du auf die Piste und wie viele km läufst du in der Regel?
Lichtenthaler: Laufen ist herrlich praktisch, es lässt sich gut und flexibel einbauen zwischen Familie und Beruf. Man braucht nicht viel Vorbereitung und nicht viel Equipment. Ich laufe 60-90 km im Monat, meine Strecken sind in der Regel 8 km lang. Am liebsten laufe ich im Wald, aber davon gibt es in Hamburg außer in den Randgebieten wenig. Besonders schön ist der Run um den Weiher in Eimsbüttel und dann entlang des Isebekkanals.
Geht sportliche Aktivität bei dir auch mit konkreten Zielen einher, die du erreichen willst oder ist das bei dir vor allem Spaß an Bewegung?
Lichtenthaler: Laufen ist bei mir primär der Ausgleich, um mental und physisch fit und belastbar zu bleiben. Während des Laufens kann ich die aktuell wichtigen Themen im Kopf durchdenken, dafür ist im Tagesgeschäft manchmal nicht der Raum vorhanden. Ab und zu mache ich beim Triathlon in Hamburg oder St. Peter-Ording mit, auch den Marathon in Berlin und Hamburg bin ich schon gelaufen. Alles aber mit dem Anspruch, lediglich irgendwann im Ziel anzukommen. Außerdem bin ich gerne auf Reisen und finde, dass man Orte am besten übers Laufen erkunden kann. Besonders toll war Laufen im Central Park in New York, im Park von Versailles, durch Kopenhagen und durch Sydney.
Betreibst du auch andere Sportarten außer Laufen? Wenn ja, welche?
Lichtenthaler: Ich liebe die Berge – Ski- und Snowboardfahren im Winter und ab und zu Wandern im Sommer. Dort kommt der kulinarische Aspekt auch nicht zu kurz, ich bin dann auch immer auf der Suche nach den Hidden Treasures, den authentischen Geheimtipps.
Laufen ist bei mir primär der Ausgleich, um mental und physisch fit und belastbar zu bleiben.
Wonach suchst du dabei? Wann bist du zufrieden?
Lichtenthaler: In Hamburg oder in den Bergen sind es die Restaurants, die verlässliche und gute Qualität bieten, die sich bemühen und auch auf Details achten, wo echte Gastlichkeit und Herzlichkeit großgeschrieben werden. Persönlichkeit wie schon bei den Gebäuden erwähnt.
Welches sind deine drei Hamburger Lieblingslokalitäten und warum?
Lichtenthaler: Das Vienna im Schlump – das Warten auf den Tisch ist dabei Teil des Erlebnisses, es ist trubelig, persönlich und sehr lecker. Das Schnitzel ist weltklasse.
Der Röperhof in Othmarschen – mehr Hamburg geht nicht. Gehobene Küche in einer Reetdach-Kate mitten in Hamburg, der perfekte Ort für die besonderen Anlässe zu zweit oder mit der Familie.
Die Bullerei in der Sternschanze – toll, was Tim Mälzer und Team auf die Beine stellen, wie sie die Bullerei nach der Renovierung aufgestellt haben und wie sie sich auch um die Hamburger Gastronomieszene in den schwierigen Corona-Zeiten bemühen.
Empfehlen kann ich noch die Trattoria Calabria in der Gärtnerstraße in Eimsbüttel. Sehr klein, aber mit frischen Nudeln und toller Qualität und Herzlichkeit.
Wie steht es mit passenden Weinen zum Essen: Was kannst du empfehlen?
Lichtenthaler: Als halber Österreicher interessieren mich besonders die Weine aus der Alpenrepublik, in der Wachau (Weingut Lagler) und um den Neusiedlersee (Weingut Scheiblhofer) gibt es tolle Weine. Einen guten Amarone gönne ich mir bei besonderen Gelegenheiten.
Danke dir für das interessante Gespräch!
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